Wer vererbt ADHS?

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist eine komplexe und oft missverstandene Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass ADHS eine starke genetische Komponente hat.


Die genetische Vererbung von ADHS

ADHS ist eine erblich bedingte Erkrankung. Das bedeutet, dass Gene eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Störung spielen. Mehrere Studien haben dies untersucht:

  • Eineiige Zwillinge: Bei eineiigen Zwillingen, die den gleichen genetischen Code teilen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass beide an ADHS erkranken, bei etwa 60-80%.
  • Zweieiige Zwillinge: Bei zweieiigen Zwillingen, die nur etwa 50% ihres genetischen Codes gemeinsam haben, liegt die Wahrscheinlichkeit, bei etwa 25-30%.

Einfluss von Genen

Es wird vermutet, dass eine Kombination mehrerer Gene für die Entwicklung von ADHS verantwortlich ist:

  • Gene, die Neurotransmitter beeinflussen: Diese Gene sind für die Produktion und Funktion von Neurotransmittern verantwortlich, welche die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn ermöglichen.
  • Gene, die die Gehirnentwicklung beeinflussen: Diese Gene spielen eine Rolle bei der Entwicklung und Funktion des Gehirns.

Umweltfaktoren

Obwohl genetische Faktoren eine zentrale Rolle spielen, tragen auch Umweltfaktoren zur Entstehung von ADHS bei:

  • Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen
  • Kopfverletzungen
  • Nahrungsmangel
  • Exposition gegenüber toxischen Substanzen

Wahrscheinlichkeit der Vererbung

Personen mit einem Elternteil oder Geschwistern mit ADHS haben ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an ADHS zu erkranken:

  • Wenn ein Elternteil betroffen ist: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind an ADHS erkrankt, liegt bei etwa 30-50%.
  • Wenn beide Elternteile betroffen sind: Das Risiko erhöht sich auf 50-70%.

Mehr zu den Ursachen von ADHS

Fazit

Die Vererbung von ADHS ist ein komplexer Prozess, der sowohl genetische als auch Umweltfaktoren umfasst. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von ADHS haben ein erhöhtes Risiko, selbst an der Störung zu erkranken. Eine eingehende genetische Beratung und Untersuchung der familiären Krankengeschichte können hilfreiche Schritte sein, um das individuelle Risiko besser einzuschätzen.

Für detailliertere Informationen zu ADHS und seinen Ursachen, besuchen Sie bitte unsere Unterseite zu ADHS Ursachen.

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