Endlich produktiv arbeiten mit ADHS – So klappt’s!

Arbeiten mit ADHS

Arbeiten mit ADHS kann herausfordernd sein. Die ständige innere Unruhe und die kurzen Aufmerksamkeitsspannen machen es oft schwer, fokussiert zu bleiben. Doch es gibt viele Menschen, die es geschafft haben, produktiv zu sein, trotz oder gerade wegen ADHS. In diesem Artikel erfährst Du, welche Strategien Betroffene entwickelt haben, um mit ihrer Diagnose umzugehen und wie auch Du davon profitieren kannst – egal, ob Du ADHS hast oder einfach nur Schwierigkeiten, konzentriert zu bleiben.

Was bedeutet es, mit ADHS zu arbeiten?

Für Menschen mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist der Arbeitsalltag häufig von Herausforderungen geprägt. Die Gedanken rasen, die Aufmerksamkeit springt von einer Aufgabe zur nächsten und es fällt schwer, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Das klingt nach einem ständigen Kampf, aber viele Betroffene berichten auch von positiven Aspekten ihrer Diagnose: Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und eine einzigartige Denkweise.

Philipp, ein Grafikdesigner mit ADHS, erklärt:
„Ich habe oft Probleme, bei einer Sache zu bleiben, aber meine ADHS gibt mir auch einen kreativen Schub. Wenn ich mich auf ein Projekt einlasse, dann mit vollem Enthusiasmus.“

Die besten Strategien, um produktiv zu bleiben

  1. Zeitblöcke schaffen
    Feste Zeitblöcke helfen, Aufgaben überschaubarer zu machen. Plane Deinen Tag in klar abgegrenzte Zeitfenster und konzentriere Dich in diesen nur auf eine Aufgabe. Verwende Tools wie Pomodoro-Timer oder Kalender-Apps, um Deine Zeit einzuteilen.
  2. Bewegung einbauen
    Menschen mit ADHS brauchen oft körperliche Aktivität, um ihre Gedanken zu ordnen. Ein kurzer Spaziergang oder sogar einfache Dehnübungen zwischendurch können Wunder wirken. Philipp sagt dazu: „Wenn ich mich bewege, kann ich meine Gedanken sortieren und danach klarer denken.“
  3. Hyperfokus nutzen
    ADHS bringt oft Phasen extremer Konzentration mit sich, auch bekannt als Hyperfokus. Diese Phasen können genutzt werden, um intensive Arbeitsphasen zu haben. Achte darauf, Aufgaben, die Du in dieser Zeit erledigen kannst, klar zu priorisieren.
  4. Ablenkungen reduzieren
    Schaffe Dir einen Arbeitsplatz, der möglichst frei von ablenkenden Reizen ist. Nutze No-Distraction-Apps oder Kopfhörer mit Hintergrundgeräuschen, um Dich besser zu konzentrieren.
  5. Klare Ziele setzen
    Es hilft enorm, sich am Anfang des Tages oder der Woche klare und machbare Ziele zu setzen. Diese strukturieren Deinen Tag und geben Dir Orientierung, was Du erreichen willst.

ADHS als Stärke – nicht als Hindernis

ADHS wird oft nur als Belastung wahrgenommen, doch immer mehr Menschen sehen darin auch eine Stärke. Claudia, eine Projektmanagerin mit ADHS, sagt:
„Ich sehe meine ADHS als Vorteil. Ich bin unglaublich neugierig und finde Lösungen, die andere nicht in Betracht ziehen. Für mich ist es wichtig, in einem Umfeld zu arbeiten, das mir Raum für Kreativität gibt.“

Studien zeigen, dass Neurodiversität – also Menschen mit unterschiedlichen kognitiven Fähigkeiten – für Unternehmen von Vorteil sein kann. Rahmyn Kress, Manager und selbst ADHS-betroffen, sieht seine Diagnose als seine „Superkraft“. Unternehmen, die neurodiverse Teams fördern, profitieren von innovativen Denkansätzen und kreativen Lösungen.

Tools, die helfen können

Die richtige Technologie kann Dir helfen, produktiver zu arbeiten:

  • Todoist: Eine einfache und übersichtliche Aufgabenverwaltung, die hilft, den Tag zu strukturieren.
  • Forest App: Eine App, die Deine Produktivität mit Gamification fördert. Sie hilft Dir, fokussiert zu bleiben, indem Du virtuelle Bäume pflanzt, während Du arbeitest.
  • Focus@Will: Musik, die speziell dafür entwickelt wurde, die Konzentration zu fördern.

Fazit: Die richtige Balance finden

Ob Du ADHS hast oder einfach nur mit Konzentrationsproblemen kämpfst – die wichtigste Lektion ist, dass Du Deinen eigenen Weg finden musst, um produktiv zu sein. Jeder Mensch ist unterschiedlich, und es gibt keine „Einheitslösung“. Probiere verschiedene Strategien aus und finde heraus, was für Dich am besten funktioniert. Und das Wichtigste: Sei geduldig mit Dir selbst.

Wenn Du Dich in den geschilderten Situationen wiederfindest, kann es hilfreich sein, mehr über ADHS zu erfahren. Es gibt viele Ressourcen und Selbsttests, die Dir erste Anhaltspunkte geben können. Doch denk daran: Eine medizinische Diagnose kann nur von Fachleuten gestellt werden.

Hast Du eigene Tipps und Tricks, wie Du produktiver arbeitest? Teile sie mit uns! Wir sind gespannt, wie Du mit den Herausforderungen des Alltags umgehst.

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